Planetenmodelle



Worum geht's?
Im folgenden wird kurz erläutert, wie man sich Modelle der Planeten unseres Sonnensystems basteln kann.

Warum?

Wer schon einmal versucht hat einen Mars-Globus oder gar einen Merkur- oder Jupiter-Globus zu kaufen, hat sicherlich sehr bald aufgegeben, da es so etwas im "normalen" Handel nicht gibt (bzw. so gut wie nie zu finden ist). Selbst ein Mond-Globus ist teilweise nur schwer zu finden und falls man doch einmal das Glück hat einen aufzutreiben, so hält einen der Preis zumeist von einem Kauf ab.
Fertigt man sich die Modelle selber an, so kann man außerdem einen einheitlichen Maßstab für mehrere Planeten wählen, so daß man diese direkt vergleichen kann.

Wie geht's?
Zunächst einmal braucht man eine Karte des betreffenden Planeten. Diese Karte sollte rechteckig und doppelt so breit wie hoch sein (einfache zylindrische Projektion). Solch eine Karte findet man z.B. bei maps.jpl.nasa.gov. (Tipp: Solche Karten werden häufig von 3D-Render-Programmen benutzt).
Die Karte muß man nun in einen Bastelbogen umrechnen, der anschließend auf eine Kugel aufgeklebt werden kann. Das folgende Bild zeigt, wie eine umgerechnete Karte aussieht:


Zur Umrechnung teilt man die Karte zunächst in mehrere Streifen gleicher Breite auf. (Gute Ergebnisse habe ich mit 18 Streifen für eine 12cm-Kugel erzielt). Die einzelnen Streifen werden nun nach dem folgenden System umgerechnet: Bezeichnet man die Gesamthöhe eines Streifens mit h und die Breite mit b, so erhält man die neue Streifenbreite in der Zeile y mit der Formel neue_breite=Sin(Pi*(y/h))*b. Die Bilddaten der y-Zeile müssen also auf diese Breite skaliert werden. Führt man diese Berechnung für alle Zeilen eines Streifens durch, so ergibt sich der fertige Streifen für den Bastelbogen. Hier noch ein Beispielbild :


Für die Berechnungen kann man sich leicht ein Programm (z.B. in Basic) schreiben. Voraussetzung ist natürlich, daß die Programmiersprache entsprechende Graphik-Befehle anbietet.
ACHTUNG: Das hier beschriebene Verfahren ist eine Näherung. Die Abweichungen liegen jedoch bei kleinen Kugeln (z.B. 12cm-Durchmesser) weit unterhalb von einem Millimeter.

Ist die Karte erst einmal fertig berechnet, so kann sie mit einem Graphikprogramm in der benötigten Größe ausgedruckt werden (Breite=Umfang der Kugel).
Das Aufkleben der (ausgeschnittenen) Karte auf eine Kugel gelingt am Besten, wenn man zunächst den Äquator klebt und anschließend die nördlichen bzw. südlichen Streifenenden nacheinander anklebt. Als Kugeln bieten sich besonders Styroporkugeln an, die es in sehr vielen verschiedenen Größen in jedem guten Bastelgeschäft gibt. (Man beachte, daß viele Kleber Styropor auflösen!)
Eine ausführlichere Anleitung gibt es hier.

Gibt's fertige Vorlagen?

Hier sind einige fertig berechnete Vorlagen.